Übersicht von erlaubten Nasensprays für Schwangere
Die Anwendung der meisten Arten von Nasenspray bei Schnupfen in der Schwangerschaft ist nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker und nach Nutzen-Risiko-Abwägung grundsätzlich erlaubt (Schnupfen in der Schwangerschaft – Was hilft?). Schwangere sollten die Packungsbeilagen der Präparate vor der Anwendung immer gründlich lesen und nach Hinweisen zur Verwendung in der Schwangerschaft durchsuchen. Bei manchen Präparaten ist außerdem vor allem auf mögliche Gegenanzeigen aufgrund von Allergien gegen die Inhaltsstoffe zu achten. Erfahrungsgemäß sind besonders schonende und nebenwirkungsarme bis -freie Arten von Nasenspray in der Schwangerschaft empfehlenswert – besonders bei Schnupfen in der Frühschwangerschaft (erste drei Schwangerschaftsmonate). Dazu gehören:
- Salzwasser- bzw. Meerwasser Nasensprays,
- Dexpanthenol Nasensprays,
- Anthroposophische Nasensprays (mit pflanzlichen Inhaltsstoffe die der Art und Dosierung nach schwangerschaftsverträglich sind).
- Homöopathische Nasensprays (ausgewählte schwangerschaftsverträgliche Präparate und Potenzen),
Abschwellende Nasensprays sollten aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen der Erfahrung nach bei Schnupfen im Allgemeinen und gerade in der Schwangerschaft eher gemieden werden – es sei denn der behandelnde Arzt oder Heilpraktiker ordnet die Verwendung dieser Art von Nasenspray in der Schwangerschaft ausdrücklich an. In ernsten Fällen – zum Beispiel bei allergischem Schnupfen mit Asthma – kann die Verwendung von Kortison Nasensprays auch bei Schwangeren sehr wichtig sein und ist in der Regel gut verträglich. Darüber hinaus kommen Nasensprays mit Antihistaminika oder Cromoglicinsäure zwar grundsätzlich bei allergischem Schnupfen in der Schwangerschaft in Frage. Zuvor sollte aber streng bewertet werden, ob die Anwendung wirklich sinnvoll ist und die Präparate sollten in der Regel in der Frühschwangerschaft gar nicht zum Einsatz kommen. Manche Nasensprays enthalten Zusatzstoffe: Auch deren Schwangerschaftsverträglichkeit sollten Schwangere und ihre behandelnden Ärzte, Heilpraktiker und Hebammen vor der Verwendung kritisch prüfen.
Eine sichere Wahl: Salzwasser-Nasensprays
Reine Salzwasser-Nasensprays können Schwangere mit Schnupfen in der Regel ohne weitere Bedenken anwenden, da die Präparate lediglich isotonische Kochsalzlösung enthalten (oft auch aus Meersalz oder speziellen Mineralsalzen hergestellt). Sie sind daher auch in vielen Fällen von Schnupfen in der Frühschwangerschaft das Mittel der Wahl. Schwangere sollten lediglich darauf achten, ob Salzwasser-Nasensprays irgendwelche Zusatzstoffe, wie beispielsweise ätherische Öle enthalten. Ätherische Öle dürfen nämlich in der Regel erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel verwendet werden, und dann sollten Schwangere auch nur solche ätherischen Öle verwenden, die in der Schwangerschaft als unbedenklich gelten (z.B. Lavendelöl). Die Anwendung von Salzwasser-Nasenspray in der Schwangerschaft wirkt bei vielen Schnupfenformen (z.B. Schnupfen bei Erkältung in der Schwangerschaft) erfahrungsgemäß überaus wohltuend, da diese Präparate die Nasenschleimhäute angenehm befeuchten und frei von Nebenwirkungen sind. Darüber hinaus wirken Salzwasser-Nasensprays durch Stärkung der Abwehrfunktion der Nasenschleimhaut nachweislich auch heilungsfördernd.
Dexpanthenol Nasensprays pflegen zusätzlich die Schleimhäute
Ähnlich wie für Salzwasser-Nasensprays besteht für Dexpanthenol-Nasenspray in der Schwangerschaft in der Regel keinerlei Anwendungsbeschränkung – im Idealfall sollten Schwangere aber auch bei diesem Präparat vor der Verwendung mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache halten. Dexpanthenol wird seit langer Zeit vor allem in der medizinischen Hautpflege eingesetzt und kann auch die Heilung trockener und gereizter Nasenschleimhäute fördern.
Homöopathische Nasensprays sorgfältig aussuchen
In vielen Fällen von Schnupfen in der Schwangerschaft gehören homöopathische Präparate zu den Mitteln der Wahl, da sie schonend und nebenwirkungsarm bis -frei sind. Darüber hinaus kann Schnupfen-Homöopathie auf die individuellen Symptome der Schwangeren abgestimmt werden. In erster Linie bieten sich als Darreichungsform homöopathischer Mittel bei Schnupfen homöopathische Globuli an – aber auch homöopathische Nasensprays kommen in Frage. Vor der Anwendung von homöopathischen Nasentropfen oder homöopathischem Nasenspray in der Schwangerschaft sollten Schwangere beispielsweise mit einem erfahrenen Heilpraktiker oder einem homöopathisch ausgebildeten Arzt sprechen – unter anderem zur Auswahl des richtigen, schwangerschaftsverträglichen homöopathischen Wirkstoffes in schwangerschaftsverträglicher Potenzierung. Ganz unkritisch darf die Anwendung von homöopathischen Präparaten in der Schwangerschaft nämlich nicht erfolgen.
Nasensprays mit Anthroposophika in der Regel gut verträglich
Anthroposophische Nasensprays (Anthroposophische Schnupfen-Alternativmedizin) sind in der Schwangerschaft in der Regel sehr gut verträglich und weitgehend nebenwirkungsfrei. Wie bei allen Mitteln und Medikamenten in der Schwangerschaft gilt: Vor der Verwendung von anthroposophischem Nasenspray in der Schwangerschaft, sollte sicherheitshalber mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache gehalten werden. Fast alle anthroposophischen Mittel, die bei Schnupfen in Frage kommen sind pflanzlicher Herkunft. Schwangere sollten daher darauf achten, ob die enthaltenen Pflanzen in der entsprechenden Dosierung und Anwendungsart schwangerschaftsverträglich sind und sicherstellen, dass keine Allergien vorliegen. Aloe Vera ist beispielsweise in anthroposophischem Nasenspray in der Schwangerschaft in der Regel sehr gut verträglich (über den Mund aufgenommen und in höherer Dosierung sollten Schwangere Aloe Vera allerdings meiden, da dies zu Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur führen könnte).
Abschwellende Nasensprays eher meiden
Viele Menschen verwenden bei Schnupfen abschwellende Nasensprays mit Wirkstoffen zur Verengung der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut. Dadurch kommt es zu einer relativ schnellen und wirksamen Abschwellung der Nasenschleimhäute mit Befreiung der Nasenatmung. Erfahrungsgemäß sollte man aber bei den meisten Schnupfenformen mit nur leichten bis milden Symptomen schonenderen Mitteln den Vorzug geben. Das gilt vor allem auch in der Schwangerschaft, da bestimmte schwangerschaftsschädigende Nebenwirkungen nicht sicher ausgeschlossen werden können. Beispielsweise könnte eine Überdosierung von abschwellendem Nasenspray in der Schwangerschaft die Blutzufuhr zum ungeborenen Baby beeinträchtigen (aus diesem Grund sind beispielsweise schleimhautabschwellende Tabletten und Säfte in der Schwangerschaft in der Regel ganz verboten). Daher wird in den Packungsbeilagen der meisten abschwellenden Nasensprays üblicherweise vermerkt, dass Schwangere diese Medikamente nicht ohne ausdrückliches Anraten des Arztes verwendet werden sollten. Darüber hinaus kann zu langer und starker Gebrauch von abschwellenden Nasensprays durch eine Gewöhnungsreaktion in der Nasenschleimhaut zur Verstärkung der Schnupfensymptome führen. Dadurch besteht die Gefahr eines Teufelskreises aus immer stärker verstopfter Nase mit immer weiter gesteigertem Bedarf an abschwellenden Nasensprays (Nasenspray-Sucht). Vor allem beim hormonell bedingten und chronisch verlaufenden Schwangerschaftsschnupfen muss erfahrungsgemäß von der Verwendung abschwellender Nasensprays stark abgeraten werden, da die Gefahr der Nasenspray-Sucht in der Schwangerschaft aufgrund der ständigen Beschwerden nämlich relativ groß sein kann. Um die möglichen Nebenwirkungen von abschwellendem Nasenspray in der Schwangerschaft zu vermeiden, gibt es zahlreiche Alternativen, die auch im nichtschwangeren Zustand bei Schnupfen erfahrungsgemäß weitaus besser verträglich sind und zusätzlich zur Symptomverbesserung auch heilungsfördernd wirken können.
Kortison Nasenspray grundsätzlich erlaubt, aber nur wenn nötig
Die Verwendung von Kortison Nasenspray in der Schwangerschaft ist nicht verboten – bislang gibt es keinen Nachweis über eine Verbindung der Verwendung von Kortison Nasenspray in der Schwangerschaft und schwangerschaftsschädigenden oder fruchtschädigenden Nebenwirkungen). Kortison Nasenspray in der Schwangerschaft kommt beispielsweise in schwereren Fällen von allergischem Schnupfen mit Asthma als Behandlungsoption in Frage. Wie bei der Verwendung von allen Medikamenten in der Schwangerschaft, sollte zunächst eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung zusammen mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker vorgenommen werden. In einfachen Fällen von allergischem Schnupfen ohne Asthma ist die Anwendung von Kortison meistens keine Option, da hier mögliche Nebenwirkungen die Vorteile einer Behandlung in der Regel überwiegen. Ein unnötiger Einsatz von Kortison Nasenspray in der Schwangerschaft sollte also unbedingt vermieden werden. Bei schwerem allergischen Asthma kann der Einsatz von Kortison in vielen Fällen allerdings auch in der Schwangerschaft unentbehrlich sein. Dabei steht in erster Linie nicht die Linderung der Schnupfensymptome im Vordergrund, sondern vielmehr die Verhinderung von unter Umständen lebensbedrohlichen Asthmaanfällen sowie der damit verbundenen belastenden Krankenhauseinweisungen. Wer Kortison Nasenspray nach ärztlicher Verschreibung benutzt und schwanger wird, sollte umgehend den zuständigen Arzt kontaktieren.
Antiallergische Nasensprays besser erst ab dem zweiten Trimester
Nasensprays mit Wirkstoffen zur Abschwächung allergischer Reaktionen, wie Antihistaminika oder Cromoglicinsäure, die für die Behandlung von allergischem Schnupfen zur Verfügung stehen können in der Schwangerschaft grundsätzlich verwendet werden, wenn die Anwendung mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker besprochen wurde. Die Nutzen-Risiko-Abwägung sollte bei der Entscheidung über Anwendung dieser Arten von Nasenspray in der Schwangerschaft allerdings sehr streng erfolgen, damit es nicht zu einer unnötigen Einnahme der Mittel kommt. Bei allergischem Schnupfen in der Schwangerschaft mit leichten bis mäßigen Symptomen sind der Erfahrung nach oft schonendere Mittel die bessere Wahl. Im ersten Schwangerschaftsdrittel sollten Nasensprays mit Antihistaminika oder Cromoglicinsäure besser ganz gemieden werden.