Inhalt
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Zusammenfassung
Abhängig vom genauen Behandlungsziel und der Schnupfenphase, sollte man die Anwendungsform und den Methylglyoxal-Gehalt des Honigs wählen. Hier finden sich die bewährtesten Anwendungsmöglichkeiten zusammengefasst:
MGO/UMF | aufziehender Schnupfen | akuter Schnupfen | chronischer Schnupfen | Sinusitis | Stärkung de Immunsystems |
100+/5+ | – | – | – | – | 1x tgl. einen TL langsam im Mund zergehen lassen |
250+/10+ | 3x tgl. über die Dauer des Infekts einen TL im Mund zergehen lassen | 3x tgl. über die Dauer des Infekts einen TL im Mund zergehen lassen | 3x tgl. über die Dauer des Infekts einen TL im Mund zergehen lassen | 3x tgl. über die Dauer des Infekts einen TL im Mund zergehen lassen | – |
400+/15+ | Honig direkt auf die Nasenschleimhäute geben | mehrmals tgl. Honig Dampfbad | mehrmals tgl. Honig Dampfbad | mehrmals tgl. Honig Dampfbad | – |
Nasendusche mit Manuka-Honig | Abends vor dem Schlafen gehen etwas Honig in die Nase streichen | – |
Der Manuka-Honig lässt sich ausgezeichnet in seiner Wirkung ergänzen und verstärken, indem er mit weiteren Schnupfen-Hausmitteln kombiniert wird.
Manuka- die süße Medizin
Honig ist bei Schnupfen und Erkältung ein bewährtes Heilmittel, was sicher nicht zuletzt seinem guten Geschmack zu verdanken ist. Doch Honig ist nicht gleich Honig und im Krankheitsfall sollte man weniger auf den Geschmack des Honigs, als vielmehr darauf achten, welche wertvollen Inhaltsstoffe er enthält. Hier ist Manuka-Honig die erste Wahl. Denn in jüngeren Studien wurde festgestellt, dass seine einzigartige Kombination von Inhaltsstoffen und sein hoher Gehalt an Methylglyoxal ihn besonders wirksam gegen Viren und Bakterien machen, sogar und vor allem bei einer hartnäckigen Sinusitis. (Vgl. 1)
Infokasten Manuka-Honig Der Manuka-Honig wird aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauchs (Leptospermum scoparium) gewonnen. Dieser ist ein Verwandter des australischen Teebaums. Die neuseeländischen Ureinwohner nutzen den Manuka-Honig seit Jahrhunderten als Heilmittel. Besonders bei der Anwendung gegen hartnäckige Wunden und Verletzungen und bei Magen-und Darm-Problemen hat er sich in der Erfahrungsheilkunde bewährt. In jüngerer Vergangenheit ist der Manuka-Honig immer mehr in den Fokus moderner Forschung und Wissenschaft gerückt. Hier wurde in Studien bestätigt, was die Erfahrung schon lange gelehrt hat. Manuka hat eine sehr starke antibakterielle und antivirale Wirkung. Der Wirkmechanismus ist noch nicht im einzelnen geklärt, denn letztendlich ist er auf die Kombination der vielen wertvollen einzelnen Inhaltsstoffe zurückzuführen. Doch hauptverantwortlich für die gute Wirkung bei Schnupfen und Erkältung ist sein extrem hoher Gehalt an Methylglyoxal, der ihn von anderen Honigen unterscheidet und um ein Vielfaches stärker als hiesige Honige gegen Atemwegserkrankungen macht. |
Manuka-Honig bei Erkältungen
Manuka-Honig gehört zu den natürlichen Antibiotika. Doch ist er nicht nur antibakteriell, sondern auch antiviral und kann damit auch schon bei aufziehendem Schnupfen eingesetzt werden und vorbeugend gegen weitere Erkältungssymptome wie Halsschmerzen oder Husten wirken.
Manuka-Honig bei Sinusitis
Manuka-Honig kann sogar antibiotikarestente Stämme des Bakteriums Staphylococcus aureus entgegenwirken. Dieses Bakterium nistet sich besonders gerne ein, wenn das Immunsystem geschwächt ist und kann bei einem ursprünglich viralem Infekt zu einer Verstärkung der Symptome sorgen. So sind Staphylokokken häufig an Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) beteiligt. Ein normaler Honig kann das Wachstum der antibiotikaresistenten Staphylokokken selbst noch bei einer zehnfachen Verdünnung hemmen. Manuka-Honig ist hier sogar noch in 54-facher Verdünnung wirksam und ist damit bei einer Sinusisits-Behandlung hoch wirksam. (Vgl. 2)
Manuka-Honig Qualität
Bei Manuka-Honig gilt wie bei anderen Honigen auch: Honig ist nicht gleich Honig und die Qualität kann sehr unterschiedlich ausfallen. Doch im Gegensatz zu anderen Honigen, gibt es beim Manuka-Honig messbare Werte, an denen man sich hinsichtlich seiner Qualität und vor allem seiner gesundheitlichen Wirkung orientieren kann – MGO und UMF.
Wirksame Inhaltsstoffe im Manuka-Honig
Honige im allgemeinen wirken durch das in ihnen enthaltene Wasserstoffperoxid. Dieses entsteht, weil die Bienen dem Nektar Glucose-Oxidase zufügen. Dieses Enzym sorgt dafür, dass aus dem im Honig enthaltenem Zucker geringe Mengen Wasserstoffperoxid entstehen, was den Honig leicht antiseptisch macht. Beim Manuka-Honig kommt nun noch ein hoher Gehalt an Methylglyoxal hinzu, das ein nicht-peroxidisches Zuckerabbauprodukt ist. Methylglyoxal – oder kurz MGO – wirkt stark antibakteriell und antiviral. Es entsteht durch Dehydratation des Nektars vom Manuka-Strauch in der Honigwabe. Im Nektar selbst ist der Stoff noch nicht vorhanden. Verschiedene Anionen lösen im Nektar die Dehydratation des bereits enthaltenen Inhaltsstoffs Dihydroxyaceton (DHA) zu Methylglyoxal aus. (Vgl. 3)
Manuka-Honig und MGO
Der DHA-Gehalt der Manuka-Sträucher ist sehr unterschiedlich. So ist auch der daraus resultierende Gehalt von Methylglyoxal im Honig starken Schwankungen unterlegen. Bei hochwertigen Manuka-Honigen wird der Wert in unabhängigen Laboren genau bestimmt und auf dem Honig angegeben. Als gesundheitlich wirksam gilt ein Honig ab einem MGO-Wert von 100+, also von 100mg pro Methylglyoxal pro Kilogramm Honig. Daher sind die MGO-Angaben auf den Produkten sehr wichtig, wenn man den Honig gegen Schnupfen und andere Atemwegserkrankungen einsetzen möchte. Ist auf einem Manuka-Honig kein MGO-Wert angegeben, kann man übrigens als Verbraucher beim Hersteller mit Hilfe der Kontrollnummer des Honigglases eine MGO-Analyse für den Honig anfordern. Doch häufig handelt es sich bei solchen Honigen um Fälschungen oder Honige mit sehr geringem MGO-Gehalt.
Was ist der UMF?
In Deutschland ist die Angabe des MGO-Gehalts beim Manuka-Honig üblich. Bei in Neuseeland abgefüllten Honigen findet man stattdessen häufig die Angabe eines UMF Werts. Um diesen Wert angeben zu dürfen, müssen die neuseeländischen Produzenten Lizenzgebühren an den neuseeländische Verband Active Manuka Honey Association Inc. (AMHA) zahlen. Auch die UMF-Angabe ist damit eine seriöse Richtlinie für die Qualität und Wirkung des Honigs. UMF bedeutet “Unique Manuka Factor”. Anders als bei der Messung des MGO-Werts, handelt es sich bei der Bestimmung des UMF um eine Messung, die die Wirksamkeit bestimmt, ohne dass dieser ein bestimmter Wirkstoff zugrunde gelegt sein muss. Der UMF bezieht sich auf die nicht-peroxidische antibakterielle Aktivität des Manuka-Honigs, also auf die antibakterielle Aktivität, die nicht dadurch entsteht, dass sich im Honig in Verbindung mit Feuchtigkeit Wasserstoffperoxid entwickelt. Dies ist nämlich der Mechanismus, der auch anderen Honigen bei ihrer antiseptischen Wirkung zugrunde liegt.
Bestimmung des UMF
Zur Bestimmung des UMF wird die antibakterielle Wirkung des Honigs mit der einer Phenollösung verglichen. Zur Messung werden zwei Petrischalen mit den gleichen Bakterienkulturen gefüllt. Die eine Schale wird anschließend mit dem Honig, die andere mit einer Phenollösung “behandelt”. Anschließend wird die Größe des entstandenen Hofes gemessen (wird ein Bakterienwachstum gehemmt, entstehen in der Petrischale deutlich sichbare Hemmhöfe). Bei dieser Methode kann es zu Ungenauigkeiten bei der Hofbildung und Abweichungen bei den Bakterienkulturen kommen, so dass erst mehrere Messungen einen verlässlichen Mittelwert ergeben. Ein Manuka Honig mit UMF 5+ hat dann beispielsweise dieselbe Wirksamkeit wie eine fünfprozentige phenolische Lösung.
Umrechnung von UMF und MGO
Eine genaue Umrechnung des UMF zum MGO-Gehalt ist schwierig, da die Werte nicht um den gleichen Faktor steigen. Doch gibt es ungefähre Bezugswerte zwischen den beiden Angaben, die der folgdenden Tabelle* zu entnehmen sind:
Beziehung zwischen Unique Manuka Factor UMF und Methylglyoxalkonzentration MGO (mg/kg) in Manuka-Honig | |||||
UMF | 5+ | 10+ | 15+ | 20+ | 25+ |
MGO | ≥ 83 | ≥ 263 | ≥ 514 | ≥ 829 | ≥ 1200 |
* Tabelle nach http://www.umf.org.nz/grading-system (Stand: 28.09.2015)
Ein MGO von 400+ gilt bereits als Spitzenqualität.
Wirkung von Manuka-Honig
Inzwischen ist zwar eindeutig belegt, dass das Methylglyoxal hauptverantwortlich für die besondere Wirkung des Manuka-Honigs ist, doch die genauen Wirkmechanismen des Honigs auf Bakterien und Viren sind noch nicht endgültig geklärt. Aufgrund genauerer Untersuchungen des Manuka-Honigs und des Wirkmechanismus des Methylglyoxals konnte man diesen auf zwei Theorien eingrenzen. Entweder das MGO reagiert mit bestimmten Eiweißstoffen und zerstört dabei die Zellwände von Bakterien und/oder das MGO stört bzw. blockiert den Stoffwechsel der Bakterien derart, dass die Erreger dadurch absterben. (Vgl. 1) Tests ergaben des weiteren, dass es keine Resistenzbildung der Bakterien gegenüber dem MGO gab. Auch bei dauerhafter Anwendung des Manukahonigs wurden die Erreger nicht immun gegen den Wirkstoff. Dies ist ein Vorteil des Manuka-Honigs gegenüber Antibiotika. Denn je häufiger diese angewendet werden, umso größer ist die Gefahr einer Resistenz.
Methylglyoxal und Staphylococcus aureus
Das MGO ist sogar in der Lage, antibiotikaresistente Stämme des Staphylococus abzutöten.
Das Institut für Lebensmittelchemie der TU in Dresden hat sich in den letzten Jahren ausführlich mit dem Stoffwechselprodukt Methylglyoxal in neuseeländischen Manuka-Honigen beschäftigt. Dabei haben die Wissenschaftler seine besondere Wirkung gegen den Erreger Staphylococcus aureus festgestellt. Dieses Bakterium ist unter anderem an der Entstehung von einer chronischen Sinusitis bzw. Rhinosinusitis beteiligt. Für die Keime wurde eine minimale Hemmkonzentration des Methylglyoxals von 1,1 Milimol pro Liter (entspricht 0,075 Gramm Methylglyoxal pro Kilogramm) festgestellt. Gegenüber anderen Honigen ist der Gehalt an MGO bis um ein 100-faches höher. (Vgl. 1)
Je mehr desto besser?
Grundsätzlich ist die Aussage, die man vielerorts liest, ein Honig wirke umso stärker, je höher der MGO-Gehalt ist, zwar nicht falsch, doch wird dabei meist unterschlagen, dass die Wirksamkeit des Honigs nicht exponentiell zum MGO-Gehalt ansteigt, denn auch wenn das MGO hauptverantwortlich für die Wirkung des Honigs ist, so spielen desweiteren komplexe Interaktionen mit anderen Inhaltsstoffen bei der antiseptischen Aktivität eine Rolle. (Vgl. 4)
So ist es ratsam, bei der Wahl des Manuka-Honigs auch immer den UMF im Hinterkopf zu haben (siehe Tabelle oben). Ansonsten hängt die Wahl des MGO-Gehalts mit dem genauen Krankheitsbild und der Anwendungsform zusammen.
Welchen MGO-Gehalt brauche ich?
Bei der Wahl des MGO-Gehalts gilt zu bedenken, dass die Bedeutung des Methylglyoxalgehalts im Manukahonig hinsichtlich der antibakteriellen Wirksamkeit als auch der toxikologischen Unbedenklichkeit kontrovers diskutiert wird. Der Manuka-Experte Prof. Henle von der TU Dresden äußerte sich kritisch hinsichtlich der natürlichen Entstehung hoher MGO-Werte sowie über deren Verträglichkeit für den menschlichen Organismus. Zudem wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt, dass Methylglyoxal die Schmerzempfindlichkeit erhöht. Mäuse, denen Methylglyoxal von außen zugeführt wurde, reagierten stärker auf Schmerzen. (Vgl. So ist grundsätzlich zur inneren Anwendung des Honigs bei Schnupfen und Atemwegsinfekten nur kurweise über einen begrenzten Zeitraum zu raten, besonders, wenn man einen Honig mit hohem MGO-Gehalt wählt. Bei der äußeren Anwendung z.B. beim Streichen des Honigs auf die Nasenschleimhäute oder bei der Inhalation ist ein hoher MGO-Gehalt jedoch weniger bedenklich, da das Stoffwechselprodukt bei diesen Anwendungen weniger stark in den Blutkreislauf aufgenommen wird.
Auf die Anwendung kommt es an
Wer sein Immunsystem stärken möchte, für den reicht ein Honig mit einem MGO-Gehalt 100+. Für die innere Anwendung im akuten Erkältungsfall, bei chronischem Schnupfen und Sinusitis ist ein Wert von 250+ (UMF 10+) sehr gut geeignet. Bei Anwendungen, die direkt auf die Schleimhäuten wirken, wie Nasenduschen, auftragen direkt auf die Schleimhäute und Honigdampfbäder, darf es auch ein hoher MGO-Gehalt von 400+ (UMF 15+) sein.
Dosierung
Auch die Dosierung des Honigs richtet sich nach den genauen Beschwerden und der Anwendungsform. Für einen direkten Kontakt mit den Schleimhäuten reichen kleine Mengen, zum Beispiel etwas Manuka-Honig auf ein Wattestäbchen gebracht und in der Nase verrieben. Für die Stärkung des Immunsystems und zur inneren Anwendung werden ein bis drei Teelöffel täglich eingenommen.
Manuka-Honig – Anwendung
Manuka Honig kann bei einem akuten Schnupfen helfen, Viren zurückzudrängen, bevor sie sich in den Nebenhöhlen einnisten können und den Organismus derart schwächen, dass aus einem einfachen Schnupfen eine bakterielle Infektion wird. Obwohl eine Rhinitis durch über 100 verschiedene Viren ausgelöst werden kann, wirkt der Manuka-Honig hier sehr gezielt.
Um gegen die Viren und evtl. nachfolgende Bakterien vorzugehen, gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten des Honigs.
Anwendungsform | Schnupfenphase | MGO | |
Direkter Kontakt mit den Schleimhäuten
| Eine kleine Menge Honig direkt in die Nase bringen und hochziehen. Diese Methode mag zunächst unangenehm sein, ist jedoch sehr effektiv, da der Honig an Ort und Stelle wirken kann. Alternativ kann man den Honig mit einem Wattestäbchen auf der inneren Nasenwand verreiben. | aufziehender Schnupfen | 400+ |
Reflexzonentherapie: Diese kennt man für gewöhnlich mit ätherischen Ölen, die mit Hilfe eines Wattestäbchens in Stirn- und Kieferhöhlen einmassiert wird. Man kann die Öle sehr gut durch Manuka-Honig ersetzen. Diese Art der Anwendung sollte allerdings besser von einem Fachmann durchgeführt werden. | 400+ | ||
Nasendusche/Nasenspray: Ein wenig Manukahonig in eine Nasendusche oder eine Sprayflasche geben und auf diese Weise die Nase reinigen. | aufziehender Schnupfen | 400+ | |
Inhalation | Honigdampfbad: wenn die Nase bereits so verstopft ist, dass ein einführen des Honigs in die Nase kaum möglich ist, kann ein Honig-Dampfbad mit Manuka-Honig sehr hilfreich sein. Diese Anwendung ist besonders auch bei chronischem Schnupfen zu empfehlen. Das Methylglyoxal im Manuka-Honig ist sehr hitzebeständig. Daher darf das Wasser für die Inhalation ruhig etwas heißer sein als die 40 Grad zu denen meist bei Anwendungen mit erwärmtem Honig geraten wird. Allerdings sollte man bei einer Nasennebenhöhlenentzündung nicht mit zu heißem Wasser inhalieren, da die Hitze die Schleimhäute zusätzlich anschwellen lassen kann. Damit empfiehlt sich eine Temperatur zwischen 50 und 60 Grad bei Nasennebenhöhlenentzündungen. | akuter Schnupfen, chronischer Schnupfen, Sinusitis | 400+ |
innere Anwendung | Ergänzend zu den beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten sollte man im Falle eines Schnupfens zwei bis drei Teelöffel Manukahonig morgens, mittags und abends im Mund ganz langsam zergehen lassen. Dies unterstützt zum einen den Kampf gegen die Schnupfenviren und stärkt zudem das Immunsystem und beugt weiteren Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen und Husten vor. Den letzten Teelöffel nimmt man direkt vor dem Schlafengehen. | ergänzende Behandlung bei akuten, aufziehendem und chronischem Schnupfen | 250+ |
Einen Teelöffel Honig täglich langsam im Mund zergehen lassen | Stärkung des Immunsystems | 100+ |
Stabilität des Methylglyoxals
Eine beliebte Methode Honig bei Erkältung zu sich zu nehmen ist, ihn in warmer Milch oder in Tee aufzulösen und zu trinken. Während bei konventionellen Honigen die wertvollen Inhlatsstoffe auf diese Weise meist durch zu hohe Erhitzung zerstört werden und man nur noch in geschmacklicher Hinsicht vom Honig profitiert, so darf Manuka-Honig sogar erhitzt werden. Denn ein Vorteil des Methylglyoxals ist seine hohe Stabilität. Im Gegensatz zu dem in konventionellen Honigen wirksamen Wasserstoffperoxid ist es sogar Hitzebeständig. Hier ist ein Löffel Honig im heißen Tee tatsächlich auch aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll, denn auch dabei wird zumindest der Anteil des Methylglyoxals nicht verringert.
Manuka-Honig für Babys
Manuka ist zwar ein hochwertiges Lebensmittel mit wichtigen gesundheitlichen Wirkstoffen, doch können bei der Verarbeitung im Allgemeinen immer auch Bakterien aus der Umwelt in den Honig gelangen. Honig ist zwar antibakteriell, doch von dem für Säuglinge lebensbedrohlichen Erreger Clostridium botulinum überleben im Honig die Sporen, die sich dann im Darm der Babys zu Bakterien ausbilden können. Diese entwickeln ein Gift, das zuerst die Darmmuskulatur und schließlich auch die anderen Muskeln des Babys lähmt und schließlich zu Atemlähmung und Tod führt. Der Säuglingsbotulismus ist ein seltenes Krankheitsbild und kann auch nur in den ersten 12 Monaten auftreten (vor allem in den ersten sechs Monaten), da danach die Darmflora der Kinder so stabil ist, dass sie dem Bakterium keinen Platz mehr lässt. Doch während des ersten Lebensjahres sollte Honig in keiner Form verabreicht werden. (Vgl. 6)
Manuka in der Schwangerschaft
Häufig taucht die Frage auf, ob man denn in Schwangerschaft und Stillzeit Honig im Allgemeinen und Manuka-Honig im Besonderen verzehren darf, wenn dieser doch Säuglingen schaden kann. Hier sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Gefahr des Honig für Säuglinge darin begründet liegt, dass dass sich Botulismus-Erreger in der noch nicht vollentwickelten Darmflora besser verbreiten können. In Schwangerschaft und Stillzeit ist jedoch das Verdauungssystem der Mutter „zwischengeschaltet“. Das heißt, wenn schwangere oder stillende Frauen Honig essen, sorgt deren voll ausgebildete Darmflora dafür, dass der Erreger sich nicht verbreiten kann und so auch nicht in den Blutkreislauf des Kindes gelangt.
Manuka bei Kindern
Bei Kleinkindern ab dem ersten Lebensjahr und älteren Kindern kann der Honig durchaus zur äußeren und inneren Anwendung genutzt werden.
Manuka-Honig Nebenwirkungen
Bei der korrekten Einnahme von Manuka-Honig sind für gewöhnlich keine Nebenwirkungen zu erwarten. Allerdings sollte Manuka-Honig, wie andere Honige auch, nicht an Kinder unter 12 Monaten verabreicht werden, da hier die Gefahr eines Säuglingsbotulismus besteht.
Auch Diabetiker sollten von der inneren Anwendung des Manuka-Honigs absehen.
Manuka-Honig bei Diabetes
In jüngerer Vergangenheit wurden bei Diabetikern erhöhte MGO-Werte festgestellt, die auf den gestörten Stoffwechsel zurückgeführt werden. Der Organismus von Diabetikern kann das MGO weniger gut abbauen als der von gesunden Menschen. Diese erhöhten MGO-Werte macht man inzwischen mitverantwortlich für die diabetische Neuropathie – eine bei vielen Diabetikern auftretende Nervenstörung. So sollte der Wert auf keinen Fall durch die Einnahme von Manuka-Honig zusätzlich erhöht werden. Äußerlich kann Manuka-Honig jedoch auch bei Diabetikern angewendet werden.
Manuka und Zähne
Wird im Allgemeinen von zu großem Honigkonsum abgeraten, da dieser schädlich für die Zähne ist und zu Karies führen kann, so muss man bei der Anwendung von Manuka im Mundraum keinerlei bedenken haben. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Manuka sogar positiv auf die Mundflora wirkt. Er schützt die Zähne vor Zahnbelag und Karies beinahe eben so gut wie die medizinische Chlorhexidinlösung. (Vgl. 7)
Manuka-Honig kaufen
Manuka-Honig kann man in Reformhäusern, im Online-Handel und in Bioläden erstehen. Die Nachfrage an Manuka wächst stetig. Neben der Auszeichnung des MGO-Werts sollte man darauf achten, dass es sich um einen Honig in Bioqualität handelt, um Schadstoffbelastungen auszuschließen.
Preisvergleich Manuka-Honig
Die Kosten des Manuka Honigs hängen eng mit dem MGO-Gehalt zusammen.Im Durchschnitt geht die Preisspanne von rund acht Euro pro 100 Gramm Honig mit MGO 100+ bis zu 28 Euro pro 100 Gramm Honig mit MGO 550+.
Vorsicht: Fälschung
Gerade wer Manuka-Honig aus gesundheitlichen Gründen und nicht nur des besonderen Geschmack wegens anwenden will, der sollte sich vor Produktfälschungen in Acht nehmen. So werden Konsumenten zunehmend vor Betrügereien um den Manuka-Honig gewarnt. Die britische Agentur für Lebensmittelstandards stellte fest, dass in England – und damit sicher auch in vielen anderen Ländern – Manuka-Honig im Handel angeboten wird, der gar kein Manuka-Honig ist. 2013 wurde in 14 von 55 in China getesteten Manuka-Honigen eine Streckung mit Sirup festgestellt, so dass kaum noch Methyglyoxal enthalten war. Und auch Dresdner Lebensmitteltechniker konnten unter in Deutschland angeboteten Manuka-Produkten eine ganze Reihe von Honigen identifizieren, in denen kein Methylglyoxal enthalten ist. Diesen Honigen fehlt der wertgebende Inhaltsstoff für ihre gesundheitliche Wirkung. In Neuseeland werden jährlich 1700 Tonnen Manuka-Honig produziert, verkauft werden aber weltweit jährlich 10.000 Tonnen. Da kann man sich leicht ausrechnen, wie viel falscher Honig im Umlauf ist. Nur jeder fünfte bis sechste als Manuka-Honig gekennzeichnete Honig ist auch tatsächlich ein Manuka-Honig.
Manuka vs. Kanuka
Ein weiteres Problem in Bezug auf Manuka-Honig und seine Echtheit besteht darin, dass es häufig Verwechslungen mit Kanuka-Honig gibt. Die Leptospermum Art Kanuka ist unmittelbar mit dem Manuka-Strauch verwandt und die Pollen der Sträucher sind nicht zu unterscheiden. Doch der Honig aus Kanuka kann kein MGO entwickeln, da dem Nektar das DHA als Ausgagsstoff fehlt. Kanuka und Manuka wachsen in der freien Natur oft in direkter Nachbarschaft und die Imker lassen die Bienenstöcke oft in der Nähe der Mischvegetationen stehen. So kommt es zu sehr unterschiedlichen MGO-Gehalten innerhalb des Manuka-Honigs aus ein und derselben Imkerei.
Auf genaue Kennzeichnungen achten
Um keinen falschen Manuka-Honig zu erstehen, sollte man auf ein paar Dinge achten. Eine sehr wichtige Rolle spielen die UMF- bzw. MGO-Kennzeichnungen. Da diese Kennzeichnungen nur bekommt, wer den Honig vorher im Labor testen lässt, sind sie ein wichtiges Merkmal für echten Manuka-Honig. Dabei sollten UMF und MGO auch wirklich als solche genannt sein, Phantasie-Kennzeichnungen wie Aktiver Manuka-Honig, Manuka active plus oder Manuka active 10 können darauf hindeuten, dass der Honig einem Labortest nicht standhalten würde.
Quellen:
1. Mavric, E.; Wittmann, S.; Barth, G.; Henle, T.: Identification and quantification of methylglyoxal as the dominant antibacterial constituent of Manuka (Leptospermum scoparium) honeys from New Zealand. Molecular Nutrition & Food Research Volume 52, Issue 4, pages 483–489, April 2008.
2. Jervis-Bardy, J.; Foreman, A.; Bray, S.; Tan, L.; Wormald, P.J.: Methylglyoxal-infused honey mimics the anti-Staphylococcus aureus biofilm activity of manuka honey: potential implication in chronic rhinosinusitis.
3. Christopher J. Adams, Merilyn Manley-Harrisa, Peter C. Molan: The origin of methylglyoxal in New Zealand manuka (Leptospermum scoparium) honey. Carbohydrate Research (2009)
Kitty, S.J.; Duval, M.; Chan, F.T., Ferris, W.; Slinger, R.: Methylglyoxal: (active agent of manuka honey) in vitro activity against bacterial biofilms. Int Forum Allergy Rhinol. 2011 Sep-Oct;1(5):348-50. doi: 10.1002/alr.20073.
4. Jenkins, Rowena; Burton, Neil and Cooper, Rose : Manuka honey inhibits cell division in methicillin-resistant Staphylococcus aureus. J Antimicrob Chemother. 2011 Nov;66(11):2536-42.
5. Bierhaus, A. et al., „Methylglyoxal modification of Na(v)1.8 facilitates nociceptive neuron firing and causes hyperalgesia in diabetic neuropathy.“ Nat Med. 2012 Sep 7;18(9):1445. doi: 10.1038/nm0912-1445c.
6. https://www.aerztekammer-bw.de/20buerger/30patientenratgeber/g_m/honig.html (Stand: 28.09.2015)4. Packer, J.M. et al., „Specific non-peroxide antibacterial effect of manuka honey on the Staphylococcus aureus proteome.“ Int J Antimicrob Agents. 2012 Jul;40(1):43-50. Laryngoscope. 2011 May;121(5):1104-7. doi: 10.1002/lary.21717.
7. Nayak, P.A. et al., „Effect of Manuka honey, chlorhexidine gluconate and xylitol on the clinical levels of dental plaque.“ Contemp Clin Dent. 2010 Oct;1(4):214-7.