Allgemeinmaßnahmen
Die allermeisten Fälle von infektiösem Schnupfen werden durch Schnupfenviren (Rhinoviren) ausgelöst und führen in der Regel zu einer lästigen aber relativ harmlosen Erkrankung mit laufender Nase, Nasenverstopfung und allgemeiner Abgeschlagenheit: Dem einfachen Erkältungsschnupfen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten um den einfachen Erkältungsschnupfen zu behandeln. Dazu gehören neben Naturmitteln, Medikamenten, Homöopathie und anderen Methoden aus der Alternativmedizin auch Hausmittel und allgemeine Schnupfen-Tipps beziehungsweise Allgemeinmaßnahmen. Hierbei handelt es sich um alltägliche Methoden zur Linderung der Schnupfensymptome. So können Schnupfengeplagte teilweise mit einfachen Mitteln versuchen ihre Genesung positiv zu beeinflussen. Betroffene sollten in jedem Fall darauf achten, dass keine Gegenanzeigen oder Unverträglichkeiten gegen die verschiedenen Empfehlungen vorliegen, bevor es zu einer Anwendung kommt und ihren Therapieplan gegebenenfalls mit einem Arzt oder Heilpraktiker absprechen. Zum Teil können Allgemeinmaßnahmen, die bei Erkältungsschnupfen zum Einsatz kommen auch bei allergischem Schnupfen oder vasomotorischem Schnupfen sinnvoll sein.
Körperliche Schonung
Bei einer Erkältung mit Schnupfen, sollten Betroffene ihren Körper vor großen Anstrengungen schonen, damit sich die Abwehr- und Regenerationskräfte ganz auf die Bekämpfung der Infektion konzentrieren können. Zu den wichtigen Schnupfen-Tipps gehört daher, beispielsweise folgende oder ähnliche Aktivitäten wenn möglich einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten, bis die Infektion überwunden ist:
- Intensive sportliche Anstrengungen (leichter Sport bei Erkältung kann dagegen bei einem einfachen Schnupfen die Symptome verbessern),
- Schwere Hausarbeiten oder Reparaturen,
- Ausgehen bis spät in die Nacht,
- Lange Einkaufstouren, Spaziergänge, Ausflüge oder Wanderungen,
- Überstunden bei der Arbeit,
- Vermeidbare Belastungen des Körpers mit Genussmitteln in größerer Menge (z.B. Alkohol, Zigaretten).
Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass bei einem einfachen Schnupfen völlige Bettruhe angesagt ist. Leichte körperliche Aktivität – beispielsweise in Form von Spaziergängen oder leichtem Sport – kann bei Schnupfen durchaus förderlich sein. Dasselbe gilt für viel Ruhe und Schlaf.
Sport bei Erkältung?
Leichtes körperliches Training kann bei einem einfachen Erkältungsschnupfen den Allgemeinzustand verbessern. Ein paar Vorsichtsregeln sollten aber als wichtige Schnupfen-Tipps berücksichtigt werden. Als genereller Leitfaden für Sport bei einem leichten Erkältungsschnupfen gilt:
- Sport ist in Ordnung, wenn Symptome bestehen, die alle oberhalb des Halses angesiedelt sind (z.B. laufende oder verstopfte Nase, Niesen) – allerdings sollten sowohl die Intensität als auch die Länge der Trainingseinheiten reduziert werden,
- Kein Sport, wenn Symptome bestehen, die auch unterhalb des Halses angesiedelt sind (z.B. Bronchitis, Husten oder Magenverstimmung),
- Kein Sport bei Fieber, allgemeiner Abgeschlagenheit oder relativ starken Gliederschmerzen,
- Das Training sollte sofort abgebrochen werden falls man sich dabei schlechter fühlt,
- Das Training nicht fortführen, wenn Sport betrieben wurde und sich die Symptome am nächsten Tag verstärkt haben.
Wer erkältungsbedingt verschnupft ist sollte unbedingt auf seinen Körper hören und bei starken Schnupfensymptomen besser ein paar Tage mit dem Sport aussetzen – größere Leistungseinbußen sind bei einer kurzen Unterbrechung des Trainings kaum zu erwarten. Mit der normalen Sportroutine kann wieder begonnen werden, sobald die Symptome abgeklungen sind und man sich wieder fit und gesund fühlt. Betroffene sollten im Zweifel immer ihren Arzt zu Rate ziehen. Wer bei einer Erkältung Sport auf dem sonst gewohntem Leistungsniveau betreibt, obwohl Gegenanzeigen bestehen riskiert eine unnötige Hinauszögerung des Heilungsprozesses und teilweise ernsthafte Schäden oder Erkrankungen.
Ausreichend Flüssigkeit – Aber nicht zu viel!
Der Hinweis extra viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist in der Regel Grundbestandteil aller guten Schnupfen-Tipps zur Behandlung von Erkältungen mit Schnupfen. Die erhöhte Flüssigkeitszufuhr soll beispielsweise dabei helfen in den Atemwegen festsitzenden Schleim zu lösen oder um verglichen mit dem gesunden Zustand erhöhte Flüssigkeitsverluste bei gegebenenfalls erhöhter Körpertemperatur auszugleichen. Experten vermuten jedoch, dass eine über die normalerweise notwendige Tagesmenge hinausgehende Flüssigkeitsaufnahme bei einer Erkältung nicht unbedingt von Nutzen ist. Im Jahr 2004 haben australische Wissenschaftler beispielsweise nach genauerer Untersuchung der Studienlage keine Anhaltspunkte für einen förderlichen Effekt von übermäßiger Flüssigkeitszufuhr bei Erkältungen feststellen können. Viel eher sollten Verschnupfte daher darauf achten, ihre Flüssigkeitszufuhr im Rahmen der auch im gesunden Zustand empfohlenen Tagesmengenempfehlungen zu halten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in Abhängigkeit vom genauen Alter bei Erwachsenen eine tägliche Flüssigkeitsaufnahme zwischen 2,25 und 2,7 Litern – davon sollten mindestens 1,3 bis 1,5 Liter über Getränke zugeführt werden. Die empfohlenen Flüssigkeitstagesmengen können in manchen Fällen, wie beispielsweise bei Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen (zum Beispiel Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen), bei Schwangeren oder stillenden Müttern von den Durchschnittsrichtwerten abweichen.
Raumtemperatur regulieren
Sich die Raumtemperatur warm aber nicht zu warm zu halten, darf in einer Liste von wichtigen allgemeinen Schnupfen-Tipps nicht fehlen. In der Regel werden Raumtemperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius bei Schnupfen am besten vertragen. Natürlich ist die richtige Wohlfühltemperatur auch immer ein bisschen Geschmackssache – in keinem Fall sollten Schnupfenkranke schwitzen oder frieren. Werden die 20 bis 22 Grad Celsius als zu warm oder zu kalt empfunden kann gegebenenfalls versucht werden die Körperwärme durch leichtere beziehungsweise wärmere Kleidung zu regulieren, bevor die Raumtemperatur verändert wird.
Für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
Schnupfen führt in der Regel zu trockenen und gereizten Atemwegsschleimhäuten. Eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit wird bei Infektionen der oberen Atemwege von den meisten Betroffenen daher als angenehm empfunden, da die Schleimhäute so eher befeuchtet bleiben. Die Luftfeuchtigkeit gibt den Anteil des Wasserdampfs am Gasgemisch in einem Raum an. Bei Erkältungsschnupfen empfiehlt sich im Allgemeinen eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 80 Prozent (Achtung: Bei Hausstaubmilben-Allergie sollte die Luftfeuchtigkeit dagegen eher trocken gehalten werden – maximal 55 Prozent – da sich die Hausstaubmilben in feuchtem Klima sehr wohl fühlen). Darüber hinaus kann bei Luftfeuchtigkeit über 80 Prozent die Ansiedlung von Schimmelpilz verstärkt begünstigt werden.
Ab in die Sauna
Saunagänge werden zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen empfohlen – dazu gehören beispielsweise Arthritis oder Asthma. Aber zählen sie zu sinnvollen Schnupfen-Tipps bei Erkältung? Sind Besuche in der Sauna hier auch von Vorteil? Die Antwort lautet vermutlich Ja! Es gibt Hinweise, dass Saunagänge auf zweierlei Art bei der Behandlung von erkältungsbedingtem Schnupfen hilfreich sein können:
- Linderung der Symptome (gegebenenfalls mit beschleunigter Genesung),
- Verminderung der Infektanfälligkeit.
Aber Vorsicht: Saunagänge gehören zur Liste der Schnupfen-Tipps, sie können aber auch Gesundheitsgefahren bergen – beispielsweise für Menschen mit Herz- oder Kreislaufproblemen.
Warme Füße
Omas selbstgestrickte Wollsocken sind nicht nur gemütlich, sie helfen auch nachweislich bei der Vorbeugung und Behandlung von Erkältungsschnupfen. Zu den wichtigen allgemeinen Schnupfen-Tipps zählt daher, auf warme Füße zu achten, da kalte Füße die Immunabwehr schwächen. So konnte in einer wissenschaftlichen Studie ein Zusammenhang zwischen kalten Füßen und einer relativ gesteigerten Infektanfälligkeit nachgewiesen werden. Probanden mussten hierzu zehn Minuten lang die nackten Füße in kaltes Wasser (Temperatur zehn Grad Celsius) stellen. Die Kontrollgruppe behielt Socken und Schuhe an. In den nächsten fünf Tagen entwickelte die Probandengruppe verglichen mit der Kontrollgruppe signifikant häufiger Symptome einer Erkältung (laufende Nase, Niesen, Nasenverstopfung, Halsschmerzen, Husten). Die Füße warm zu halten kann daher Schnupfen vorbeugen, macht aber auch Sinn und kann die Erkrankungsdauer gegebenenfalls verkürzen, wenn bereits Schnupfensymptome vorliegen.
Hygienischer Umgang mit Taschentüchern
Eine Erkältung mit Schnupfen erzeugt oft Berge aus Taschentüchern im Umfeld des Betroffenen, und da die Schnupfenerreger mit dem Nasensekret beim Naseputzen ins Taschentuch geblasen werden, sind das auch Berge aus Schnupfenerregern. Aus ein paar Gründen ist das kein gutes Bild. Zum einen könnten herumliegende Taschentücher den Schnupfenkranken beim nächsten Niesen womöglich dazu verleiten, ein bereits benutztes Taschentuch noch einmal zu verwenden und damit seine Nase in einen Haufen Schnupfenerreger zu stecken. Zum anderen können die Schnupfenerreger auf andere Oberflächen wie beispielsweise den Tisch oder den Boden auf dem sie liegen geraten. Auf diesem Weg könnten sowohl der Schnupfenkranke selbst als auch seine Familie, Freunde oder Arbeitskollegen mit den Schnupfenerregern in Kontakt kommen. Hygiene bei Schnupfen im Umgang mit Taschentüchern gehört also bei infektiösem Schnupfen zu den unbedingt empfehlenswerten Schnupfen-Tipps. Ein paar Erfahrungswerte zum hygienischen Umgang mit Taschentüchern sind:
- Papiertaschentücher wenn möglich nur ein Mal verwenden (oder zumindest versuchen nicht wiederholt die selbe Stelle zu verwenden),
- Stets Papiertaschentücher verwenden – keine Stofftaschentücher, da bei letzteren Einmalverwendung kaum praktikabel ist,
- Papiertaschentücher nach der Verwendung sofort entsorgen – am besten in einem abgeschlossenen mit einer Plastiktüte ausgekleideten Abfallbehälter.
Naseputzen richtig machen
Bei einem Erkältungsschnupfen sollte man Schnupfen-Tipps zum richtigen Naseputzen beachten. In den meisten Fällen empfiehlt sich häufiges aber nicht zu heftiges Putzen, da sonst das infektiöse Nasensekret statt aus der Nase heraus beispielsweise über die Ohrtrompeten (Eustachische Röhren) aus dem Nasenrachenraum in das Mittelohr geraten könnte (Aufbau der Nase). Der beste Schnupfen-Tipp, um die Nase zu putzen ist beim vorsichtigen Ausblasen des Nasensekrets jeweils ein Nasenloch mit dem Finger verschlossen zu halten: Also immer nur ein Nasenloch zur Zeit ausblasen – nie beide gleichzeitig.
Kopf hoch beim Schlafen
Viele Schnupfenkranke leiden vor allem nachts unter besonders starker Nasenverstopfung. Das führt oft zu schlechtem Schlaf, häufigem Erwachen und Abgeschlagenheit am Morgen. Hier können hilfreiche Schnupfen-Tipps sein, den Kopf und den Oberkörper mit zusätzlichen Decken oder Kissen etwas höher zu lagern – etwa 25 Zentimeter Höhenunterschied sind zu empfehlen sofern keine Wirbelsäulenschäden oder andere Erkrankungen der Muskulatur oder des Skeletts vorliegen. Durch die Hochlagerung kann das Nasensekret besser nach außen fließen – statt beispielsweise zurück in den Rachen oder die zu den Nasennebenhöhlen führenden Gänge (Aufbau der Nase).